Statt Landschaft: Architektur.
Statt DreiSicht: Monochrom.
Statt Lebendigkeit: Formale Strenge.
Eben "Pure".
Neben seinen DreiSicht-Objekten erstellt Dieter List auch Arbeiten mit gestrichenem Gips. Hier werden die Gipsbinden so bearbeitet, mit den Fingern "gestrichen", so dass eine gleichmäßigere Oberfläche entsteht.
Gipsbinden bestehen aus Binden, einem Fadengeflecht, das in einem Produktionsprozess in Gips getränkt wird. Dabei lagern sich an den Kreuzungspunkten der Fäden Gipstropfen an. Gipsbinden sind also von Natur aus löchrig. Diese Eigenschaft nutzt List bei seinen DreiSicht-Objekten, um auch tieferen Lagen seiner Arbeiten Licht zu geben, ähnlich wie Lichtpunkte auf dem Waldboden in einem Blätterwald bei Sonnenschein.
Bei seinen "Pure"-Objekten verzichtet der Künstler bewusst auf diesen Effekt und konzentriert sich auf das Skulpturelle der Arbeiten.
Dieter List betont die Architektur in seinen "Pure"-Arbeiten, in dem er - anders als bei den "DreiSicht"-Objekten - vier bis fünf Lagen von Gipsbinden übereinander legt.